11.57 Uhr sagt mein Rechner, hier in Hong Kong ist es bereits 17.57 Uhr und so fühlt es sich auch an. Die lange Reise und die Stunden, die ich jetzt schon in Hong Kong bin, müssen doch schon mindestens zwei Tage in Anspruch genommen haben!
Gestern früh war ich noch zu Hause, zwischendurch dann in Düsseldorf und sogar in Helsinki ... und jetzt bin ich wirklich in Hong Kong!
Und ich habe Glück gehabt: Mein Zimmer im 17. Stock des Dorsett Hotels Wan Chai geht zur Rennbahn hinaus, von meinem Bett aus kann ich einen regen Verkehrsstrom beobachten (und hören - zum Glück habe ich am Hauptbahnhof in Hannover noch Ohropax gekauft, die ich natürlich schon wieder vergessen hatte), und dabei schaue ich auf Gebäude, die noch viel höher sind als mein Hotelzimmer.
Es ist sehr warm, schwülwarm, aber trotz des mangelnden Nachtschlafs musste ich gleich ein Stück Hong Kong zu Fuß erkunden (und Pflaster für dieselben kaufen. Ebenso wie einen Steckdosen-Adapter. Ich habe zwar einen mit, der funktioniert aber nicht. An dieser Stelle könnte ich auch erwähnen, dass ich auch eine Jacke mit nach Hong Kong genommen habe. Die muss allerdings irgendwo auf dem Flughafen liegengeblieben sein ...).
Auf dem Weg ins Zentrum habe ich den Pak Pai-Tempel besucht, einen taoistischen Tempel, der 1863 errichtet wurde. Und wenn es irgendwo chinesisch riecht, dann ja wohl in einem Tempel (d.h., heute Abend werde ich noch chinesisch essen gehen, das könnte eventuell auch fernöstlich duften ...).
Mein Ziel war der Hong Kong Park, ein bewusst unnatürlich, aber wunderschön angelegter Park inmitten von Wolkenkratzern. Schon vor der Reise hatte ich geplant, ins Edward Youde Aviary zu gehen - was ich auch getan habe - aber die interessantesten Vogelstimmen hört man tatsächlich außerhalb der großen Voliere.
Auf einem der Fotos ist ein Wasserspiel zu sehen, vor (bzw. in) dem sich die Menschen gegenseitig fotografierten, als gäbe es kein Morgen - doch nur wenige Meter davon entfernt stand ein Baum, auf dem ein Vogel saß, der alle paar Augenblicke mit einer angenehmen Baritonstimme "Siebzig. Siebzig. Siebzig" sagte. Was irgendwie niemand außer mir interessanter fand als den Brunnen.
Auf dem Rückweg wollte ich eigentlich irgendein öffentliches Verkehrsmittel nehmen. Und dann bin ich doch wieder gelaufen. Hatte ja jetzt Pflaster.